Jengóri Fiskson

Volk: Halb-Meerelf (ist ihm nicht bekannt)
Klasse: Barde 1
Alter: 21
Beschreibung:
Jengóri könnte man auf den ersten Blick, zumindest von Körperbau und Größe her, für einen Menschen halten.
Schnell aber fallen einem dann mehrere Merkwürdigkeiten auf : Jengóri hat eine leicht grünliche, helle Haut, die er gern vor der Sonne verbirgt. Zusammen mit dem weißen, langen Haar und den tiefgrünen Augen lässt ihn dies in schwächerem Licht blaß und dünnhäutig wirken – wie ein Albino, der er aber nicht ist.
Seine Ohrmuscheln zeigen leichte Spitzen und weisen ihn als Nachkomme von Elfen aus – für den Gelehrten. Für viele, viele andere ist Jengóri aufgrund seiner Hautfarbe und seiner anderen „Verwachsungen“ – zum Beispiel den kleinen Schwimmhäuten zwischen den Fingern – schlicht eine Missgeburt. Da er auch Schwimmhäute zwischen den Zehen hat, sind ihm Schuhe besonders unbequem, und er wird sie nur im äussersten Notfall anziehen.
Biographie:
Jengóri ist ein Findelkind, das mit fahrendem Volk in einem Zirkus aufwuchs, als jüngster von 7 Kindern der Familie. Wie er selbst auch, sind nicht alle von ihnen leibliche Kinder.
Obwohl die anderen sein Aussehen als merkwürdig empfanden, waren Hänseleien kaum an der Tagesordnung – unter Artisten werden Besonderheiten eben immer vor allem danach beurteilt, wie gut sie sich verkaufen lassen; so auch bei Jengóri.
Trotzdem blieb er oft für sich, und wenn der Zirkus sein Lager in Wassernähe aufschlug, brachte er sich selbst das Schwimmen und Tauchen bei, und schließlich entdeckte er eine besondere Atemtechnik, die es ihm erlaubte, mehrere Stunden unter Wasser zu bleiben. Vielleicht wäre er an diesem Punkt seines Lebens für immer im Wasser verschwunden, aber seine Zieh-Eltern erklärten ihm recht eindringlich, dass sie ihn nicht länger durchfüttern würden und er sich auf den Weg machen solle, um sich eine eigene Existenz zu gründen – wenn er sich nicht weiterhin für die Gaffer ausstellen lassen wollte oder endlich als Drahtseilläufer und Trapezkünstler sein Scherflein beitragen konnte, um den Zirkus weiter durchzubringen.
Da der Zirkus gerade in der Nähe einer größeren Hafenstadt gastierte, nahm Jengori die Chance war, das Meer zu erforschen, und heuerte als Seemann an. Einige seiner Fahrten brachten ihn weit fort von seinen angestammten Gefilden – aber niemals fand er ein Wesen, dass ihm glich.
Obwohl das Meer sicher immer einen großen Platz in seinem Herzen einnehmen wird, fragt er sich, ob es nicht noch mehr gibt, dass zu erforschen sich lohnt, etwas höheres, dass es zu erreichen gilt.
Wesen und Charakter:
Jengóri ist eine zwiespältige Persönlichkeit, wechselnd wie das Meer, dem er entstammt. Vorausgesetzt, sein Sehnen nach dem Meer überfällt ihn nicht, ist er aufgeweckt, fröhlich und höflich, in bester Bardenmanier sogar ein wenig servil und ….schmierig.
Fühlt er sich bedroht oder angestarrt, wechselt er schnell in das rüde Verhalten und den rauhen Ton eines Seemanns, der er ja ist. Nicht umsonst hat Jengóri viel Übung in nächtlichen Saufgelagen und Prügeleien, und, die richtige Gesellschaft vorausgesetzt, kann man mit ihm eine lustige Nacht durchzechen, mit mehr als nur seichten Scherzen.
Aber hin und wieder, wenn die Sehnsucht nach dem Meer zu stark in ihm wird, sitzt er einfach nur am Wasser und träumt vor sich hin, kaum aufzuwecken aus dieser Trance, diesem Zwang, das Wasser zu betrachten….. Hierher kommt auch Jengóris romantische Ader, die ihn gerade beim Vortragen von schwermütigen Liedern oder den sanften Versen der Elfen brillieren lässt, und weniger bei den rohen Saufliedern, die er eigentlich vorwiegend kennt. Überhaupt macht Jengóri oft einen sensiblen und träumerischen Eindruck, wohl ein Erbe seiner elfischen Vorfahren.
Jengóri betrachtet Neugier an seinem „entarteten“ Wesen oft mit leichtem Spott und hat sein Anderssein akzeptiert; er ist sogar stolz darauf, dass er Aufmerksamkeit erweckt, wenn er sich in einer neuen Stadt aufhält. Verbitterung oder Haß auf seine merkwürdigen Fähigkeiten und sein Aussehen kennt er nicht. Nur wüsste er gern mehr über seine Herkunft…
Besonderheiten:
Jengóri ist der Nachkomme einer See-Elfin, T’Imarasi Adóori, und eines Fischers, Jenle, der auf einer kleinen Insel am Meer lebte. Kurz nachdem Jengóri – im Wasser – geboren war, stellten die beiden fest, dass Jengori nicht würde vollständig im Wasser leben können, da er nur ein paar Stunden lang Wasser atmen konnte. So nahm Jenle ihn und wollte ihn an Land bringen, doch er ertrank unglücklicherweise auf dem Weg zurück; hatte er sich doch mit T’Imarasi während der Geburt lange, lange im kalten Meerwasser aufgehalten und war viel weiter hinausgetrieben als gedacht. Das Körbchen mit Jengóri, aus grünem Seegras geflochten, schwamm von selbst und wurde nicht weit die Küste hinab an Land gespült, wo ihn seine Zieh-Eltern fanden.
Während seine Ziehmutter Tonja ihn fast ebenso sehr liebte wie ihre eigenen vier Kinder, hat Jengori von seinem Ziehvater Ordt stets nur Zurechtweisungen bekommen oder Einteilung für die nächste Arbeit. Darin wurde er allerdings nicht anders behandelt als die anderen Kinder auch.
Seine wahre Mutter hat sich, tief verletzt über den Verlust von Mann und Kind zugleich (sie hält ihn für tot), zu ihren Verwandten in die Seestadt, tief verborgen im Meer, zurückgezogen. Jengóri wird sie wohl nicht finden, es sei denn mit einer ausserordentlichen Portion Glück. Es ist fraglich, ob er das Geheimnis seiner Herkunft jemals ergründen kann.